Meine erste Station auf meiner Rundreise durch Schottland und vor dem eigentlichen Start des Roadtrips war Edinburgh. Besichtigt habe ich bei meinem Besuch der Stadt unter anderem Edinburgh Castle, Schottland beliebteste Touristenattraktion, und Holyrood Palace. Von diesen beiden bekannten Sehenswürdigkeiten, die jeweils an einem Ende der Royal Mile liegen, will ich Euch mit vielen Fotos in diesem Post berichten!
Edinburgh Castle
Am ersten Tag ging ich den Berg hinaus zum Burg hinaus. Denn diese steht auf dem Castle Rock, einen erloschenen Vulkan und thront so hoch oben über der Stadt. Über dem Eingangstor prangt das Motto der königlichen Stuart-Dynastie: Nemo me impune lacessist. Zu Deutsch bedeutet es: Niemand reizt mich ungestraft. Dank meines „Historic Scotland“-Passes (mehr dazu an anderer Stelle) bekam ich meine Eintrittskarte kostenlos an einem gesonderten Schalter und musste mich nicht wie viele anderen anstellen.
Spätestens nach dem Durchqueren des Portcullis-Tor wird deutlich, dass die Burg wirklich groß ist. Hier holte ich mir einen Audio-Guide, der mir viele Details über die Geschichte der Burg und die ein oder andere Anekdote verriet. Dieser ist sehr zu empfehlen, da es nur an wenigen Stellen Informationstafeln und diese vor allem in den Gebäuden gibt.
Von der Argyle-Batterie, eine der zahlreichen Kanonen-Stellungen der Burg, aus bietet sich ein schöner Blick in Richtung Princess Garden und Scotts Monument. Es gibt aber noch viele weitere gute Aussichtspunkte. Noch heute ist die Burg mit zahlreichen, wenn auch nicht mehr funktionstüchtigen, Kanonen bestückt.
In der Nähe der Aryle-Batterie befindet sich die Ein-Uhr-Kanone, die früher als akustisches Zeitsignal für die Seefahrer diente, damit diese ihre Uhren (nach)stellen konnte. Ein Uhr wurde deshalb gewählt, da ein Schuss wesentlich günstiger als zwölf Schüsse ist. Ihr optisches Gegenstück ist übrigens das Nelson Monument, wo täglich um Ein Uhr eine Zeitkugel herunterfällt.
In der Zitadelle, welche durch das Foog’s Gate betreten wird, wurde das Titelbild des Beitrags aufgenommen. Auf diesem ist von außen die St. Margaret’s Chapel zu sehen. Diese ist das älteste noch erhaltene Gebäude und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Durch die vielen Belagerungen, auf die häufig Zerstörung und Wiederaufbau folgten, sind die meisten Gebäude wesentlich jünger. Auf dem folgenden Bild ist links ein Fenster aus der Kapelle zu sehen. Das Bild zeigt rechts die lange Treppe, welche als Abkürzung zwischen den unteren und den oberen Teil dient.
Im Royal Palace sind die Honours of Scotland – die schottischen Kronjuwelen, bestehend aus Krone, Staatsschwert und Zepter – ausgestellt. Außerdem befindet sich hier der Stein von Scone oder Coronation Stone, auch bekannt als Stone of Destiny. Da die Räumlichkeiten recht beengt sind, war es bei der Besichtigung dieser Ausstellungsräume ziemlich voll, ich hätte mir den Palast größer vorgestellt. Kein Wunder, dass die wenigstens schottischen Monarchen in Edinburgh Castle lebten. Das Bild zeigt eine wiederhergestellte Räumlichkeit, wie sie zu König Jakob VI Zeiten ausgesehen haben sollen.
Ein weiteres Highlight ist aus meiner Sicht das Scottish National War Memorial, ein eindrucksvoller Ort. Hier ist es vom Norden zu sehen mit dem Schrein. Erwähnenswert finde ich den Hundefriedhof. Außerdem habe ich den großen Saal und die Prisons of War, sowie ein Museum besichtigt.
Meine Besichtigung dauerte insgesamt den ganzen Nachmittag an und ich hatte aufgrund der Vielzahl an Museen und Ausstellungen immer noch nicht alles gesehen. Immerhin verlaufen sich deshalb die Besuchermassen in Schottlands beliebtester Touristenattraktion etwas und ich war zur Nebensaison dort, aber leer war es deshalb noch lange nicht.
Wer in Edinburgh ist, sollte aus meiner Sicht auf jedem Fall einen Besuch hier einplanen, da nicht nur die Burg selbst sehenswert ist, sondern es auch noch einen tollen Blick auf die Stadt gibt!
Holyrood House, auch bekannt als Palace of Holyroodhouse
Hatte ich am ersten Tag das westliche Ende der Royal Mile besucht, stattete ich am zweiten Tag dem östlichen Ende einen Besuch ab: Holyrood Palace. Auf Deutsch bedeutet Holyrood heiliges Kreuz. Ursprünglich wurde das Gebäude als Gästehaus der Abtei Holyrood errichtet. Noch heute dient der Palast als offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland und wird für Staatsbesuche benutzt. Bei Eintritt erwarb ich die Karte, bei der auch der Besuch der The Queen’s Gallery eingeschlossen ist (siehe weiter unten). Ich habe mir auch hier einen Audioguide ausgeliehen, um mehr über die Geschichte dieses Ortes zu erfahren.
In den Innenräume durfte leider nicht fotografiert werden. Der Weg führte zunächst durch die öffentlich zugänglichen Prunkräume, in welchen auch Staatsgäste empfangen werden. Dann besichtigte ich die Kammern der unglückseligen Königin Maria Stuart, in denen ihr Privatsekretär David Rizzio von ihren eifersüchtigen zweiten Ehemann Darnley vor ihren Augen ermordet wurde. Anschließend besuchte ich die Sonderausstellung „Fashioning A Reign“, welche Kleidungsstücke der Queen aus 90 Jahren präsentierte und die mir gut gefiel.
Danach besichtigte ich die Abtei, welche seit dem 18. Jahrhundert eine malerische Ruine ist. Im 12. Jahrhundert von König David I erbaut, wurde das Gästehaus der Abtei während des 15. Jahrhunderts in eine königliche Residenz umgewandelt. Dann kam dann wie vielerorts in Schottland die Reformation ins Spiel. Sie wurde aber nach Verfall renoviert und weiter genutzt, aber seit dem 18. Jahrhundert ist sie im heutigen desolaten Zustand.
Nach einem kurzen Gang durch die verfallene Abtei machte ich trotz Regens einen Spaziergang durch den Garten von Holyrood Palace, welcher links im Bild zu sehen ist. Im Sommer muss es hier wirklich schön sein, wenn die Queen dort ihre jährliche Gartenparty gibt. Dann wird im Garten ein königliches Teezelt aufgestellt. Ich wäre bei so einer Gartenparty gern einmal dabei. Der Brunnen, im Bild auf der rechten Seite, ist übrigens eine Kopie aus dem Linlithgow Palast, welche ich beim entsprechenden Artikel dann zeigen werde.
Anschließend besuchte ich die The Queen’s Gallery, um mir die dortige Ausstellung anzusehen. Diese stand unter dem Motto „Painting Paradise. The Art of the Garden“. Mir hat die Ausstellung gut gefallen, aber leider war der Audio Guide nur auf Englisch erhältlich. Den eigentlichen Sprecher habe ich gut verstanden, aber die Experten waren dann doch etwas schwierig. Besonders bemerkenswert fand ich den Schmuck von Queen Victoria, welchen sie sich aus Milchzähnen ihrer Kinder herstellen ließ.
Bei besseren Wetter hätte ich anschließend noch den Holyrood Park durchwandert. In ihm steht Arthur’s Seat, der Hausberg von Edinburgh und höchster Aussichtspunkt der Stadt. Davon hätte ich nur nicht allzu viel gehabt, da dichter Nebel über der Stadt lag. Stattdessen machte ich einen kurzen Abstecher zum direkt gegenüberliegenden schottischen Parlament.
Insgesamt lohnt sich ein Besuch von Holyrood Palace auf jedem Fall. Allerdings fand ich es auch hier wieder relativ vor, so dass im Sommer wahrscheinlich Touristenmassen herbeiströmen.
So lang ist der Bericht doch (bislang) gar nicht. 🙂 Und er macht definitiv Lust auf Edinburgh – wobei ich da ja eh schon lange hin will. Ich hoffe, du warst während deines Aufenthalts auch in einer der berühmten Teestuben. 😉
Es kommen ja noch ein Dutzend Teile oder so, je nachdem, wie lange ich bei der Stange bleibe und wie sich die Interessenlage der Leser gestaltet 😀
In Edinburgh habe ich leider keine Teestube besucht, war noch dabei, eine Erkältung auszukurieren und mache mir (Asche über mein Haupt) zudem wenig aus Tee. Aber ich habe unterwegs zumindest ein Café besucht, welches ich sehr empfehlen kann und das werde ich auch vorstellen.
Wenn du immer mal wieder so ein „Häppchen“ postest, bin ich auf jeden Fall mit Interesse dabei. 😉 So ein kleiner „Kurzurlaub“ zwischendurch ist doch immer nett.
Ts, keine Teestube! Ich bin empört! (Und man geht nicht in eine Teestube, um Tee zu trinken, sondern um Tee zu trinken und Scones und Sandwiches und andere Leckereien zu essen. :D)
Ich habe hauptsächlich die an die jeweilige Sehenswürdigkeit angeschlossene Gastronomie besucht, das waren allerdings mehr Cafès und Restaurants. Während ich später die Qualität ganz gut empfand, war ich in Edinburgh aber nicht so begeistert davon. Und da die Essenspreise da drüben generell gesalzen sind, gab es nur ab und zu Sachen wie Kuchen und Scones. Appetit hätte ich öfters darauf gehabt ^^
Ich habe mir jetzt die meisten deiner Schottlandbeiträge angeschaut und werde es wieder tun, wenn ich auch endlich mal nach da aufbreche! Wirklich anschaulich bebildert und schön geschrieben
Liebste Grüße,
Celine
Hallo Celine,
an dieser Stelle herzlich willkommen im Blog. Und schön, dass dir meine Schottlandbeiträge so gut gefallen haben! Während des Praktikums habe ich die Reihe leider nicht geschafft fortzusetzen, aber ab Oktober soll es definitiv weitergehen. Denn ich habe noch eine Menge zu erzählen 🙂
Auf jedem Fall kann ich eine Reise nach Schottland nur empfehlen und hoffe, dass es bald bei dir klappt!
Liebe Grüße
Elena
Ich möchte nach dem Lesen deiner Schottland-Reihe bitte sofort verreisen. Ich liebe Großbritannien und schon vergangenen Sommer war ich in Wales. Mein Freund und ich haben dort auch eine Rundreise gemacht mit traumhaften Zielen. Für mich ist spätestens jetzt klar, dass ich im kommenden Sommer auch wieder auf „die Inseln“ möchte. 🙂
Dann würde ich mal sagen: Mission geglückt 😀 Gibt auf jedem Fall sehr viel auf den Inseln zu sehen und ich möchte gern wieder hin. Aber vermutlich wird es erst nächstes Jahr wieder etwas. Bis dahin werde ich mich mit den Verfassen weiterer Reiseberichte begnügen müssen. Ich wünsche dir schon mal viel Spaß im Urlaub 🙂