Diesen Monat habe ich eine alte Bekannte mit einem neuen Blog im Interview zu Gast: Juliane von I am Jane. 2011 begann sie auf „Julianes Büchertruhe“ über Bücher zu bloggen und als sie zwei Jahre später aufhörte, war ich als Stammleserin ziemlich traurig. Seit Januar 2017 ist sie nun mit ihrem neuen Blog zurück und ich freue mich, sie für „Nachgefragt bei …“ interviewen zu können! Übrigens findet Ihr in meinem Blog noch viele weitere Buchblog-Vorstellungen in Form von Interviews.
Interview mit Juliane von I am Jane
Wie würdest du dich selbst in drei Sätzen beschreiben?
Ich mag lieber den Herbst als den Sommer. Ich bin Teeliebhaber – wechsele aber trotzdem nur zwischen zwei Sorten. Ich bin vielseitig, ungeduldig und verbringe viel Zeit damit, meine Bücher anzusehen.
Wie kamst du auf die Idee, über Bücher zu bloggen?
Schon bevor ich die weite Welt der Blogs entdeckt hatte, habe ich mir Notizen zu meinen gelesenen Büchern gemacht. Das war damals in einem kleinem Büchlein. Irgendwie bin ich im Netz dann auf Buchblogs gestoßen und war sofort Feuer und Flamme. So entstand meine Büchertruhe.
Wie viel Zeit wendest du ungefähr die Woche zum Bloggen auf?
Das ist sehr unterschiedlich. Ich bin nicht die fleißigste Bloggerin und setze manche Wochen auch einfach aus. Im Durchschnitt würde ich sagen, dass es so drei Stunden pro Woche sind. (Viel mehr Zeit nimmt Social Media und Fotos schießen in Anspruch!)
Fast jeder langjährige Buchblogger hat schon einmal eine Flaute erlebt, wo er wenig bis überhaupt nicht gebloggt hat. Was hat dich zum Neuanfang bewegt?
Mein Freund. Ich spielte schon länger mit dem Gedanken wieder zu bloggen, bzw. vermisste ich meinen alten Blog. Richtig dazu durchringen konnte ich mich nicht. Er gab mir den letzten nötigen Schubs – und ich habe es nicht bereut.
Was war dein schönstes Erlebnis mit deinem Blog?
Ein konkretes Erlebnis gibt es nicht. Es ist eine Vielzahl an Erlebnissen – oft hängen sie mit anderen Menschen zusammen. Über den Blog – und Social Media – habe ich so viele tolle Menschen kennengelernt.
Wie hat sich die Buchbloggerwelt im Laufe der Zeit verändert?
Ehrlich gesagt sehe ich keinen großen Unterschied. Ich denke, dass Veranstaltungen mehr in den Vordergrund gekommen sind (wie die Conventions) – und nach meinem Gefühl gibt es mehr „professionelle“ Blogs. Vielleicht sind wir einfach erwachsener geworden?
Hast du eine Lieblingsbücherseite (Buchhomepage, Büchermagazin, etc.) im Netz?
Goodreads! Dort bin ich schon seit fast 10 Jahren Mitglied und ich entdecke immer wieder neue Sachen (vor allem Bücher…). Sie ist die beste Informationsquelle, wenn es um Reihen geht und viele Autoren sind selbst dort angemeldet.
Was macht für dich eine gute Rezension aus?
Nicht zu kurz, nicht zu lang. Es darf in der eigentlichen Rezension nicht zu viel um den Inhalt gehen – ich will wissen, warum was gut / schlecht ist und nicht den Klappentext lesen. Ich mag es auch, wenn Leser berichten, wie sie zu diesem Buch gekommen sind. Eine realistische und ehrliche Rezension ist wichtig.
Wie hältst du es mit Rezensionsexemplaren in deinem Blog?
Die gibt es auch bei mir! Ob von den Verlagen direkt oder Seiten wie vorablesen. Ich finde es eine tolle Sache! Allerdings habe ich nur sporadisch Rezensionsexemplare, weil sie mich doch ziemlich unter Druck setzen (schnell lesen und rezensieren).
Wenn dich ein Litblogneuling nach einem Tipp fragen würde, welchen würdest du ihm geben?
Einfach machen und nicht zu viel mit anderen Bloggern vergleichen. Ein Blog soll Spaß machen und ein Hobby sein. Wenn du jeden Tag bloggen willst – mach das! Wenn du nur einmal im Monat bloggen willst – who cares, dann nur einmal im Monat. Lass den Zwang weg, mach das worauf du Lust hast und was dich begeistert.
Was hat deine Leseleidenschaft geweckt?
Meine Mutter! Sie ist selbst begeisterte Leserin und so war es mir in die Wiege gelegt. Schon als Kind war mein Bücherregal gut gefüllt und ich hatte regelmäßig Nachschub bekommen. Lesen gehört einfach zum Alltag. Und so fand ich schon sehr früh Reihen, dich mich süchtig machten (Millie Bücher, Heartland Reihe, Harry Potter).
Dein absolutes Lieblingsgenre war früher Young Adult – gab es da ein Schlüsselerlebnis oder „warst“ du schon immer so?
Young Adult war sehr lang mein Lieblingsgenere. Ich mag die Romantik, die Schuldramen und die erste Liebe. Auch mochte ich den ständigen Nachschub. Denn an Jugendliteratur mangelt es nie 🙂
Mit der Zeit hat sich das etwas verändert. Ich las mehr Bücher aus anderen Genres, wechselte ab. Ich las eine Zeit lang nur Krimis, dann eine Zeit lang nur New Adult – auch historische Romane und Klassiker hatten ihre Phase bei mir. Aktuell lese ich querbeet. Tatsächlich auch verschuldet von den vielen verschiedenen Buchblogs, denen ich folge. Denn so bekommt man auch Tipps verschiedenster Art. Sogar Sachbücher lese ich mit Freude – was früher was undenkbar war 😉
Was macht ein gutes Young-Adult-Buch aus?
Ein gutes Young Adult Buch bedient nicht alle Klischees. Ich mag es, wenn die erste Liebe vorkommt – es muss aber nicht sein. Ein gutes Young Adult Buch soll vielfältig sein. Denn in der Jugend ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Schule ist ein Thema, Familie ist ein Thema und Selbstfindung. Ich mag es, wenn Young Adult Bücher Selbstvertrauen vermitteln und die Moral, dass jeder so richtig ist, wie er ist.
In welches Buch würdest du gern einmal hineinklettern, wenn du könntest – außer Harry Potter?
Gemeinheit! Natürlich hätte ich Harry Potter genommen 🙂 Ich würde auch gern mal in einen Jane-Austen-Roman klettern, wobei ich da mit den hygienischen Begebenheiten meine Schwierigkeiten hätte. Die Welt von Narnia würde ich gern erkunden.
Gibt es ein Genre, welches dir absolut nicht zusagt?
Kann ich per se nicht sagen. Was ich sehr selten lese sind politische Bücher, bzw. Berichte (z.B. über Kriegsgebiete etc.)
Wonach wählst du deine Bücher aus?
Peinlich aber wahr, zum Großteil nach Cover. Wenn mich ein Cover anspricht, sind die Chancen groß, dass ich das Buch auch tatsächlich kaufe (wenn der Klappentext keine Katastrophe ist). Gern lasse ich mich auf Twitter und Instagram inspirieren – Posts von Buchfreunden oder Verlagen, denen ich folge. Natürlich habe ich auch meine Lieblingsautoren, deren Bücher ich immer haben muss 🙂
Wie würdest du deinem SuB charakterisieren? War er schon immer so groß?
Ja, das ist so eine Sache. Denn ich kenne meinen SUB nicht. Ich habe einen, ja. Er versteckt sich aber zwischen den anderen Büchern. Ich schätze, dass er im hinteren zweistelligen Bereich liegt. Und ja, er war schon immer recht groß.
Gibt es ein Prinzip dahinter?
Ich mag es, einen Puffer zu haben! Ich brauche einen Vorrat an Lesestoff und mag, es eine große Auswahl zu haben.
Wie groß ist deine Wunschliste?
Auf meiner Goodreads Wunschliste liegen 700 Bücher… vielleicht sollte ich diese aber mal durchsehen 🙂
Gibt es Autoren, die du nie wieder freiwillig lesen würdest – und warum?
Nein, es gibt keine Autoren, die ich von meiner Leseliste gestrichen habe.
Magst du Buchverfilmungen? Wenn ja, welches Buch sollte
unbedingt verfilmt werden? Oder eben grade nicht?
Ich hoffe sehr, dass die „Zwischen den Welten“ Reihe von Laini Taylor verfilmt wird, ich stelle mir das grandios vor! Ausschließen würde ich kein Buch – denn ich liebe Verfilmungen! Allerdings müssen sie gut sein. Es gibt nichts Schlimmeres als einen schlechten Cast und einen schlechten Film (schielt rüber zu diversen Verfilmungen von den Chroniken der Unterwelt).
Wie stehst du zu E-Books?
Ahhh, ganz schwieriges Thema. Ich mag sie an sich nicht. Denn ich liebe es, Bücher in der Hand zu halten. Allerdings gibt es auch Ausnahmen und ich besitze auch selbst e-Books und einen Reader (ich nutze auch mein Handy). Für Reisen sind sie praktisch, und auch „Schundbücher“ lassen sich besser auf dem e-Reader lesen (aus offensichtlichen Gründen ;)).
Wie viele Stunden liest du die Woche?
10-20 Stunden werden es schon – je nach dem wie das Buch ist, das ich gerade lese.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!
Neugierig geworden? Dann schau in Julianes Blog „I am Jane“ vorbei!
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