Erst waren es so wenig neue Bücher, dann war das Licht aufgrund des Winters immer so miserabel und zum Schluss hatte ich den Überblick verloren. Jetzt habe ich mich aber doch mal hingesetzt und zusammengetragen, welche Bücher ich in den letzten sechs Monaten neu erworben habe. Aufgrund des langen Zeitraums habe ich in der Zwischenzeit auch schon einige der Neuanschaffungen gelesen und liefere daher für fast alle direkt einen Leseeindruck mit. Und da es sonst etwas sehr viel geworden wäre, sind fast nur bis Ende des Jahres bestellten und gelieferte Bücher aufgeführt.
„The Inheritance Games“ von Jennifer Lyne Barnes
Ein Buch, dass für zahlreiche Preise nominiert wurde und super Bewertungen hat. Die Handlung startet damit, dass eine junge Frau eine Menge Geld erbt, jedoch völlig unklar ist, warum. Sie kommt im Haus des Erblassers an, welches von der Familie des Erblassers bewohnt ist und muss dort Rätsel über Rätsel lösen. Ich muss sagen, ich bin ehrlich beeindruckt, wie viele Tropes in einer Geschichte so vorkommen können. Gebe aber zu, es las sich schon gut weg. Allerdings habe ich für die Wertung als wirklich gutes Buch dann doch andere Ansprüche, als sämtliche Klischees auf einen Haufen versammelt zu sehen.
„Wir von der anderen Seite“ von Anika Decker
Sehr selten lese ich Bücher in meiner Muttersprache, aber dieses Buch wurde auf Deutsch verfasst und ich hatte es auf meine Weihnachtswunschliste gepackt. Die Geschichte mit autobiografischen Bezügen erzählt von einer Drehbuchautorin, die sich nach einem langem Koma mühsam zurück ins Leben kämpft und dabei nicht nur körperlich, sondern auch mental so manches Hindernis zu überwinden hat. Das Buch war zwar nicht perfekt, sprachlich holperte es stellenweise, aber insgesamt war es ein überraschend gelungenes Leseerlebnis.
„The Collapsing Empire“ von John Scalzi
Über den Namen John Scalzi bin ich immer mal wieder gestolpert und der erste Band der Trilogie zur Interdependency ließ sich besonders gut an. Das Buch war meine Entdeckung des letzten Jahres, weil die Geschichte ist handwerklich nicht perfekt, aber hat mich total in ihren Bann gezogen. Inhaltlich geht es um ein Imperium, in welchen durch das Reisen auf „Strömen“ weit entfernt liegende Planeten sehr schnell erreichbar sind. Ein ausgeklügeltes Handelssystem stellt die gegenseitige Abhängigkeit aller sicher. Doch was passiert, wenn die Ströme verschwinden? Angesichts der Pandemie bekommt diese Dystopie noch eine ganz andere Dimension, die der Autor beim Verfassen noch gar nicht in der Form im Sinn haben konnte.
„The Consuming Fire“ von John Scalzi
Den zweiten Band der Trilogie zum Imperium der Ströme konnte ich mir natürlich dann auch nicht entgehen lassen. Die Ströme beginnen zusammenzubrechen und die drei Protagonist:innen versuchen auf ihre Weise, das Imperium zu einen, einen Ausweg zu finden und üble Machenschaften aufzudecken. Spätestens hier sind die Parallelen zur Pandemie natürlich besonders markant, denn natürlich darf für den Großteil der Elite nicht sein, was nicht sein darf. Ich war von diesen Band jedenfalls auch sehr begeistert.
„The Last Emperox“ von John Scalzi
Ich hätte den dritten Teil am liebsten zeitnah zu den anderen beiden gelesen, aber da gab es dann mal wieder Lieferschwierigkeiten. Jedenfalls ist der Band der Abschluss der Trilogie um das Imperium der Ströme. Der Zusammenbruch der Ströme ist nun nicht mehr zu leugnen und auch wenn die Emperox nun endlich die Machtfrage geklärt hat, ist die Krise natürlich im vollen Gange. Ich bin sehr neugierig, ob und wie die Reihe ein gutes Ende nimmt.
„Always the Last to Know“ von Kristan Higgins
Ein weiterer Roman von meinem Weihnachtswunschzettel. Kristan Higgins lese ich seit Jahren, auch grad weil sich ihr Stil im Laufe der Jahre verändert hat. Waren es früher fluffige Chick Lits, würde ich es jetzt eher als tiefgehende Womens Fiction bezeichnen. Dementsprechend machen mich die Themen oftmals sehr nachdenklich, auch dieses Mal. Es geht um die drei erwachsenen Frauen der Frost-Familie, die endlich zu sich selbst finden müssen, nachdem der Ehemann und Vater einen Schlaganfall erlitten hat.
„Die Bullet-Journal-Methode“ von Ryder Caroll
Ausnahmsweise hat sich auch mal eine Art Sachbuch eingeschlichen. Ich habe im November mit Bullet Journaling angefangen, nachdem ich das schon sehr lange mal ausprobieren wollte. das wollte ich gern fundiert aufziehen und habe daher das Buch des Erfinders gekauft. Statt einer Anleitung habe ich jedoch einen überwiegend esoterisch angehauchten Lebensratgeber erhalten, was mich doch etwas befremdet hat. Aus meiner Sicht ist es für die technischen Aspekte sinnvoller, paar entsprechende Blogbeiträge zu lesen, anstatt sich durch das Buch wälzen. Außer Ihr möchtet wirklich gern in Sinnfragen einsteigen und Euer Leben gründlich evaluieren. Mein Ziel ist aber vor allem dokumentieren, damit ich in paar Wochen noch weiß, wann was passiert ist und was mein initiales Gefühl oder Meinung war.
„Call It What You Want“ von Brigid Kemmerer
Von Brigid Kemmerer habe ich schon „Letters to the Lost“ gelesen und fand es sehr starke Young Adult Contemporary. Daher habe ich mir zu Weihnachten ein weiteres Buch von der Autorin gewünscht. In dieser Geschichte geht es einerseits um einen von der Gesellschaft ausgestoßenen jungen Mann, weil dessen Vater Geld veruntreut hat, und anderseits um eine junge Frau, die als Streberin gilt und an Geheimnissen schwer trägt. Ich bin gespannt, was für eine Dynamik sich zwischen den Beiden im Laufe der Handlung entwickelt.
„The House in the Cerulean Sea“ von Tj Klune
Dieses Buch wollte ich schon ewig lesen, aber leider hatte mein lokaler Buchhändler massive Lieferschwierigkeiten. So dass ich einige Monate später doch ausnahmsweise bei einem großen Händler bestellt habe. Mittlerweile habe ich dieses für zahlreiche Preise nominierte Buch gelesen und kann nur bestätigen, dass es ein wunderbar magisches Jugendbuch mit vielen LGBT-Charakteren ist. Die Geschichte in Kurzform: Es geht um Linus Baker, einen mittelalten Inspektor, der für das Amt verantwortlich für magische Jugend das Wohlergehen von Kindern in staatlich sanktionierten Waisenhäusern kontrolliert und darüber Berichte verfasst. Eines Tages bekommt er von der obersten Führungsebene einen kuriosen und streng geheimen Auftrag, der ihn zum Waisenhaus der Insel Marsyas führt, dort soll er sechs sehr gefährliche Kinder und ihren Hüter inspizieren. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten, der Klappentext ist da eigentlich schon viel zu ausführlich. Aber wer Geschichten mit Heimen für besondere Kinder mag, ist hier genau richtig!
„The Bone Shard Daughter“ von Andrea Stewart
Dieses Buch zählte zu den Fantasy-Büchern des letzten Jahres, die sehr gute Bewertungen bekamen, also habe ich den ersten Teil von „The Drowning Empire“ eine Chance gegeben. Um festzustellen, dass mir der Band zu schwer ist. Im physischen Sinne, denn obwohl Paperback, war das Buch sehr gewichtig. Nichtdestotrotz habe ich das Buch durchgelesen, denn die Geschichte bietet einige interessante Aspekte. Obwohl im Klappentext nur die Tochter des Herrschers und die Knochensplitter-Magie angesprochen wird, gibt es einen zweiten Protagonisten, der für mich oftmals deutlich interessanter war. Vieles ist vorhersehbar nach kurzer Zeit, aber es gibt auch immer wieder interessante Wendungen. Ich werde jedenfalls versuchen an der Reihe dranzubleiben.
Konnte ich Euch auf ein Buch neugierig machen? Wenn ja, welches?