Meine letzte Vorstellung von Neuzugänge fand Anfang März statt, dementsprechend sind doch so einige Bücher zusammengekommen. Es waren großartige Geschichten dabei, die wirklich eine Rezension verdient gehabt hätten, wenn ich nur die Zeit zum Schreiben dieser gehabt hätte. Aber auch ein paar Blindgänger, wo ich mich frage, ob die anderen Rezensenten dasselbe Buch gelesen haben. Ich habe die Bücher nicht nach Eingangs-Reihenfolge, sondern nach Buchgröße und nach Serien sortiert. Sachbücher und ähnliches wurden ausgelassen. Hier kommen die ersten acht Bücher, die anderen acht Bücher folgen bald.
„Devil’s Daughter“ von Lisa Kleypas
Der vierte Teil von „The Ravenels“ war für mich ein ziemlicher Reinfall. Umso erfreuter war ich, dass Lisa Kleypas mit dem fünften Teil nicht nur zu alter Stärke zurückgefunden hat, sondern aus meiner Sicht den besten Teil der Reihe vorgelegt hat. Ich war so gefesselt, dass ich das Buch an einem Tag durchgelesen habe.
Da Ihr die Bücher nicht in Reihenfolge lesen müsst und ich wohl auch hier keine Rezension mehr schaffen werde, kurz noch zum Inhalt: Witwe trifft Bruder der zukünftigen Schwägerin, es funkt. Nur stellt sich dann heraus, dass er ihren verstorbenen Mann ziemlich bedrängt hat. Aber schließlich siegt doch die Lust (und später auch die Liebe).
Mir hat gefallen, dass es mal nicht die willige Jungfer war, sondern eine doch ziemlich selbstbestimmte Witwe mit Kindern. Und dass so Themen wie Verpflichtungen usw. nicht einfach in eins, zwei Kapitel zur Seite gewischt wurden. Natürlich gab es auch mal wieder ein bisschen Krimi, aber nicht zu albern. Wer Historical Romance mag, wird dieses Buch lieben! Oh, und wer Evie und Sebastian aus der Wallflower-Reihe mochte, muss das Buch unbedingt haben. Ich warte schon sehnsüchtig auf „Chasing Cassandra“, den sechsten Teil.
„The Quiet at the End of the World“ von Lauren James
Nur eine ganz kurze Inhaltsangabe, da Ihr Bücher von Lauren James am besten mit möglichst wenig Vorwissen lest: Lowrie und Shen sind die mit Abstand jüngsten Menschen auf den Planeten, nachdem ein Virus global Unfruchtbarkeit auslöste. Sie werden von einer kleinen, alternden Gemeinschaft in London behütet und verbringen ihre Tage mit der Suche nach historischen Artefakten und Schätzen. Doch dann wird ihr idyllisches Leben gestört …
Das Buch habe ich direkt nach „Devil’s Daughter“ gelesen und es war noch besser: Ich habe „The Quiet at the End of the World“ in einem einzigen Rutsch durchgelesen! Lauren James schafft es Twists in die Story einzubauen, die ich nicht meilenweit kommen sehe, und hat mich mit dieser Geschichte sowohl emotional berührt als auch zum Nachdenken angeregt.
Ich möchte an dieser Stelle noch so viel schreiben, aber das würde spoilern, daher nur: LEST DAS BUCH!
„Small Spaces“ von Sarah Epstein
Tash Carmody ist traumatisiert, seit sie in ihrer Kindheit beobachtete, wie ihr grauenhafter eingebildeter Freund Sparrow die junge Mallory Fisher von einem Volksfest weglockte. Niemand glaubte Tash und so hat sie akzeptiert, dass sie sich Sparrow nur eingebildet hat. Mallory ist nun 15 und stumm, sie sprach nie über die Woche, in der sie verschwunden war. Doch nun sieht Tash Sparrow wieder …
Das ist eins dieser hochgelobten Bücher, wo ich mir nicht sicher war, ob ich dasselbe wie die anderen gelesen habe. Ich war einfach nicht glücklich, wie viele Sachen benutzt wurden. Die beste Freundin vereint zum Beispiel sämtliche Diversität. Wenn ich nun mehr zur Geschichte schreibe, könnte es als Spoiler ausgelegt werden, aber ohne Erwähnung bleibt die Kritik völlig substanzlos. Überspringt den nächsten Absatz also sonst einfach.
Ich fand es zum einen ganz schrecklich, wie ihre Mutter Tash einfach so überhaupt nicht geglaubt hat und wie sie Tash allgemein behandelt hat. Das mag durchaus logisch sein, aber ich konnte es kaum ertragen, wie sie so ein Bild von ihrer Tochter haben konnte. Und zum anderen bin ich auch ganz und gar nicht einverstanden damit gewesen, wie hier psychische Erkrankung als plot device dient.
Es wird ganz gut aufgelöst und somit eingeordnet, so viel habe ich durch Vorblättern erfahren, aber ich habe das Buch mitten in der Geschichte zur Seite gelegt.
„The Calculating Stars“ und „The Fated Sky“ von Mary Robinette Kowal
Wie hätte sich die Raumfahrt entwickelt, wenn 1952 ein Meteorit nahe der Ostküste der USA eingeschlagen wäre? Dies ist die Prämisse der Alternativweltgeschichte, die einen Nebula- und einen Locus-Preis gewonnen hat. Obwohl ich sicherlich kein NASA-Crack bin und auch von der nötigen Physik wenig Ahnung habe, fand ich es unglaublich spannend zu lesen, wie sich Protagonistin Elma mit ihren umfangreichen Fachwissen und hervorragenden Fähigkeiten ihren Weg zur Astronautin bahnt. Denn natürlich gibt es auch in dieser alternativen Welt zahlreiche Widerstände gegen Frauen im Weltraum, daher auch der Name der Serie: „Lady Astronaut“. Nebenbei werden von Mary Robinette Kowal psychische Krankheiten und Rassismus auf eine gute Art und Weise in der Reihe behandelt. Daher halte ich „The Calculating Stars“, wo es zum Mond geht, und „The Fated Sky“, wo es zum Mars geht, für absolut empfehlenswerte Lektüre.
Die Kurzgeschichten haben keine so gute Wertungen auf Goodread bekommen, aber ich plane, sie auch bald mal zu lesen. Und natürlich fiebere ich den dritten Teil „The Relentless Moon“ und den vierten Teil „The Derivative Base“ entgegen!
„The Lord of Stariel“ und „The Prince of Secrets“ von A.J. Lancaster
Auf die Serie „Stariel“ bin ich bei Rike aufmerksam geworden. Hier ist der Plot, dass der Vater gestorben ist und alle potenziellen Erben nach Stariel zurückkehren, da sich das Land seinen Erben selbst aussucht. Auch Hetta, die in der Fremde Illusionistin zum Unbill ihrer Familie geworden ist, kehrt deshalb nach Stariel heim. Die Serie ist Fantasy mit Feen, wobei im ersten Band die Protagonistin Hetta erst allmählich die Verbindungen von Stariel zum Feenreich aufdeckt.
Für mich war der erste Band nie so richtig spannend, auch wenn ich die Geschichte irgendwie niedlich empfand. Beim zweiten Band „The Prince of Secrets“ habe ich dann irgendwo die Lust verloren. Keine Ahnung, ob ich die auf vier Teile ausgelegte Serie noch weiterlesen werde.
„Der Bücherdrache“ von Walter Moers
Die Geschichte wird ganz anders erzählt, als ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Hildegunst von Mythenmetz lässt sich nämlich von Hildegunst Zwei die Geschichte berichten. Und vielleicht lässt sich so schon gut erklären, warum ich mit dem Buch einfach nicht warm geworden bin. Denn Mythenmetz quatscht ständig rein und Hildegunst Zwei ist ein mieser Erzähler. Als der Drache dann auch nicht meinen Erwartungen entsprach, fehlte mir die Lust weiterzulesen. Eine Inhaltsangabe schenke ich mir, aber das Buch hat auch sonst nur mäßig mit dem Klappentext zu tun.
Es kommt jetzt übrigens wohl als nächstes 2020 „Die Insel der 1000 Leuchttürme“, welche allerdings ein Briefroman sein soll. Da muss ich ehrlich sagen, dass ich überlege, zu passen.
Konnte ich Euch auf ein Buch neugierig machen? Wenn ja, welches?
Ah, es freut mich sehr, dass dir „The quiet at the end of the world“ so gut gefallen hat, denn nach „The loneliest girl in the universe“ steht das weit oben auf meiner Wunschliste.
Es hat mir total gefallen, unbedingt lesen! Nächste Woche hole ich übrigens die Novelle „The Starlight Watchmaker“ von Lauren James ab, das ist ja vielleicht auch was für dich? 🙂