Fremde Funken 03/2020

Symbolbild Funken

Erfreulicherweise habe ich in den letzten Wochen so viele interessante Artikel entdeckt, die ich mit Euch teilen möchte, dass ich Euch pünktlich zum #litnetzwerk eine neue Ausgabe meiner Linkempfehlungen präsentieren kann. Hier kommt nun wie gewohnt eine Auswahl in meinen Augen besonders gelungener Beiträge. Völlig unsortiert, quer durch die verschiedenen Themengebiete. Und ohne Erwartung einer Gegenleistung.

Caroline von I am bookish erzählt in einem Beitrag davon, dass es inhaltliche Änderungen in der Neuauflage von „Reckless“ von Cornelia Funke gibt und diskutiert das Thema anhand dieses Aufhängers auch allgemein. Einerseits kann ich verstehen, dass Autor_innen nach einigen Jahren mit ihren Geschriebenen nicht mehr ganz zufrieden sind. Anderseits würde ich schon sagen, dass dass ein veröffentlichtes Buch eigentlich ein statistisches Produkt sein sollte. Wenn ich jedoch genauer drüber nachdenke, gab es früher von den späteren Klassikern oftmals auch ganz verschiedene Auflagen, die teilweise regional angepasst wurden. Allerdings würde ich definitiv bei der Meinung bleiben, dass eine Geschichte erst veröffentlicht werden sollte, wenn die verfassende Person zu den Zeitpunkt mit ihr zufrieden ist. Sie mit der festen Absicht der späteren Überarbeitung und Neuveröffentlichung zu publizieren ist aus meiner Sicht wirklich absurd.

Es wäre allerdings vielleicht wirklich gar nicht so schlecht, wenn so manches erfolgreiches „Jugendbuch“ einer gründlichen Überarbeitung unterzogen wird. Susanne Pavlovic hat auf Tor Online einen Essay mit dem Titel „Twilights Kinder – Über toxische Beziehungsmuster in Young Adult Romanen“ veröffentlicht, der sehr gut aufzeigt, wie schädlich diese „romantischen“ Vorbilder sind. Jedes Mal, wenn dann eine Person dazu meint, dass das doch klar als Fiktion erkennbar ist, möchte ich schreien. Glauben diese Menschen tatsächlich, dass Texte sie noch nie in irgendeiner Form beeinflusst haben?!

Als eine Reise zurück in die Vergangenheit empfand ich „10 Bücher, deren Originaltitel und -cover sich stark von der deutschen Übersetzung unterscheiden„, da ich viele Bücher zu Beginn des Jahrzehnts gelesen habe. Sarah von Books on Fire stellt in diesem Beitrag us-amerikanische, britische und deutsche Cover, wo vorhanden auch die Neuauflagen, gegenüber. Es ist immer wieder faszinierend, wie aus meiner Sicht deutsche Verlage fast jeder Geschichte einen romantischen Spin in der Vermarktung geben wollen, obwohl dies gar nicht zum Inhalt des Buches passt. Viele der Bücher habe ich übrigens gelesen, aber außer „The Knife of Never Letting Go“ von Patrick Ness halte ich sie für weniger empfehlenswert.

Josia Jourdan hat in seinem Blog einen Beitrag geschrieben, der sich um die immer gleichen Cover des LYX-Verlages drehen. Für mich haben die Bücher definitiv was von serieller Massenproduktion, denn neben den Covern erscheinen mir auch die Inhalte sehr austauschbar. Aber gut, es ist vermutlich wie mit Soaps und ähnlichen Sendungen im Fernsehen. Die gucken die Menschen auch weniger wegen der Innovativität, sondern weil sie wissen, was sie bekommen werden, also konstant die Erwartungen erfüllt werden.

LYX-Verlag oder warum sehen alle Cover gleich aus | Sonntagsgedanken #60

Dazu passt auch im entfernteren Sinne der Beitrag von Wiebi Peters. Die schreibt in ihrem Blog Stars, Stripes and Books darüber, dass es ein neues Klischee in New Adult Büchern gibt, nämlich dass die Protagonisten mir nichts dir nichts zu erfolgreichen Blogger_innen werden. Ich würde das Phänomen gar nicht nur auf das Bloggen beschränken, denn es ist beinahe egal, was für ein Geschäft so eine NA-Figur aufzieht, es wird nahezu immer über Nacht ein Riesenerfolg. Aber es stimmt schon, dass es mich als Bloggerin persönlich besonders fuchst, wenn es in Büchern super leicht erscheint, einen von aller Welt gelesenen Blog auf die Beine zu stellen.

Wo wir schon grad bei Bloggen sind: Jennifer von Lesen in Leipzig hat sich angeschaut, was VLB-Tix ist und wie es Bloger_innen nützt. Im Börsenblatt sehe ich regelmäßig Werbung für das System und hatte mittlerweile schon mitbekommen, dass sich darüber wohl Leseprobe verschicken lassen. Dass sich darüber aber auch Rezensionsexemplare anfordern und erhalten lassen, war mir aber bis zum Lesen ihres Beitrages unbekannt.

Sina von Sinas Geschichten hat darüber gebloggt, wie sich mit Schreibblockaden umgehen lässt. Sie unterscheidet dabei drei Arten: Die Inspirations-Blockade, die Motivations-Blockade und die komplette Schreib-Blockade. Wenn es also bei Euch nicht mit dem Bloggen oder den Verfassen von Büchern klappen will, könnt Ihr Euch vielleicht aus diesem Artikel hilfreiche Tipps ziehen.

Die Schreibblockade und wie du sie umgehen kannst

Ich möchte Euch, insbesondere wenn Ihr ein Buch schreibt, Elisas Beitrag zum Feministischen September empfehlen. Im Beitrag „Wo bleiben die Frauenfreundschaften in der SFF Literatur?“ legt sie da, wie wenig richtige Freundschaften es unter Frauen es in Science Fiction und Fantasy gibt. Dabei geht sie neben den Bechdel Test auf die Tropes nicht wie die anderen Mädchen zu sein ein und die Stutenbissigkeit untereinander ein. Es ist echt erschreckend, wie wenig Bücher mir und anderen einfallen, wo Frauen nicht verächtlich auf andere Frauen schauen, sondern kooperierend mit diesen zusammenarbeiten, sich wirklich mögen und verstehen. In anderen Genres ist es vielleicht nicht ganz so extrem wie im SFF-Bereich, aber auch da fehlen mir die positiven Beispiele.

Katharina von Traumbuchrealistin hat unter dem Titel Hörbuch-Abos im Vergleich fast alle derzeitigen größeren Anbieter auf dem Markt gegenübergestellt. Verglichen wurden Audible, BookBeat, Scribd, Nextory und Onleihe. Falls Ihr also vermehrt Hörbücher hören wollt, ist das bestimmt eine gute Ausgangsbasis für die Recherche nach den für Euch passenden Anbieter.

Abschließend möchte ich Euch noch eine Rezension zu „Wir von der der anderen Seite“ von Anika Decker, verfasst von Vera von herzensbuecher.blog empfehlen. Mir hat ihre Darstellung des Buches sehr gefallen. Das Buch ist mir in letzter Zeit öfters begegnet und würde ich mehr lesen, hätte ich es bestimmt schon gekauft.

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für die vielen interessanten Artikel. Einen kannte ich schon, die anderen waren mir neu, und alle sind durch die Bank sehr empfehlenswert.
    Ich find es wichtig, dass auch solche Diskurse und Diskussionen in der Buchwelt stattfinden.

    • Hallo Lena,

      vielen Dank für deine Rückmeldung, die hat mich sehr gefreut 🙂

      Viele Grüße
      Elena

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