Funkenflug 11/2020

Symbolbild für den Monat November, mit orangenen Blättern

Neben der Arbeit habe ich im November in meiner Freizeit einen vierwöchigen Einführungskurs in Python absolviert und dafür etwa zwanzig Stunden benötigt. Außerdem hieß es für diverse Gehwettbewerbe ordentlich Schritte machen, daher war ich ich öfters mal draußen unterwegs. Nicht zuletzt habe ich an einigen Webinaren und anderen Videokonferenzen teilgenommen. Das erklärt wohl den etwa paradoxen Effekt, dass in diesem Monat einerseits die einzelnen Tage oftmals sehr zäh vergingen, doch insgesamt die Zeit nur so verflogen ist. Dennoch habe ich in den vergangenen Wochen auch noch etwas Zeit für bestimmte Freizeitaktivitäten gefunden, von denen ich nun berichte.

Lesefunken: Ausgelesen habe ich diesen Monat nur ein Buch, nämlich „The Inheritance Games“ von Jennifer Lynn Barnes. Meine Güte, waren das viele YA-Klischees auf einem Haufen! Da Rants Spaß machen können, überlege ich, ob ich nicht eine Rezension dazuschreiben soll. So mal das Buch im Rennen ist, bei den Good-Reads-Choice-Adwards in der Kategorie Young Adult Ficition zu gewinnen!

Begonnen hatte ich zudem „Die Bullet-Journal-Methode: Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft“ von Ryder Caroll, weil ich grad Bullet Journaling für mich ausprobiere. Der Anfang war noch ganz okay, aber dann glitt mir das Ganze doch etwas zu sehr in Richtung Selbsthilfe ab. Vielleicht hole ich es später nochmal raus, aber derzeit habe ich nicht die Lust und die Zeit für die diversen Übungen. Ich wollte eigentlich mehr handfeste Tipps, wie ich mein Bullet Journal gestalten kann, aber da bin ich wohl mit Recherche im Internet besser bedient.

Richtig cool hingegen fand ich den Einstieg in „The Collapsing Empire“ von John Scalzi. Ich habe mich sowas von amüsiert beim Lesen, welche Arten von Meutereien es in diesem Universum gibt. Es spricht auf jeden Fall für das Buch, dass ich am Freitag in einer Sitzung direkt 90 Seiten weggelesen habe und mich schon total drauf freue, heute Abend weiterlesen zu können.

Film- und Serienfunken: Endlich ist die vierte Staffel von „The Crown“ online gegangen. Es war ein wenig schade, dass es wenig um politische und gesellschaftliche Entwicklungen ging. Stattdessen drehte sich mehr oder weniger alles um Charles und Diana. Ich frage mich ja sehr, ob die royale Familie die Serie auch guckt und rückblickend den eigenen Umgang mit verschiedenen Dingen anders bewertet. Mir ist natürlich klar, dass da vieles fiktionalisiert ist und nicht der Realität entspricht, aber auch unter Einbeziehung der damaligen Zeit waren viele Entscheidungen nicht die allerbesten.

Außerdem habe ich mir endlich die zweite Staffel von „Bad Banks“ angeschaut und muss den Kritikern recht geben, die meinen, dass der Fokus vom Erklären der Bankenwelt weg gegangen ist, hin zu möglichst abgefahrenen Plottwists. Ganz ernst nehmen konnte ich das wirklich nicht mehr. Aber ich fand es trotzdem ganz unterhaltsam.

Dann ist da natürlich weiterhin „Star Trek: Discovery“ und ich bin fasziniert davon, wie unterschiedlich die Staffeln alle sind. Mir gefällt auch die dritte Staffel sehr gut und ich bin schon total neugierig darauf, was sich schlussendlich als Ursprung von „The Burn“ herausstellen wird. Ausgestrahlt wird eine Folge die Woche, was einerseits Geduld haben bedeutet, anderseits aber auch in den doch eher mauen Serienzeiten kontinuierliche Unterhaltung verspricht.

Ganz neu begonnen habe ich nun mit der Serie „Dash & Lily„, die mir von vielen empfohlen wurde. Ich kann mich noch gut erinnern, dass vor etwa zehn Jahren alle vom ersten Band der Reihe geschwärmt haben. Da merke ich wieder, dass ich älter werde. Jedenfalls hat mir die erste Folge gestern wirklich prima gefallen und ich werde vermutlich je eine Folge pro Tag schauen, um den Genuss in die Länge zu ziehen.

Vielleicht suche ich immer nur die falschen Filme raus, aber ich vermute eher, die richtig guten, relativ neuen Weihnachtsfilme sind rar auf Netflix. Ganz viele Sachen habe ich für einige Minuten angespielt und dann mangels Charme und Chemie abgebrochen. Der einzige Film, den ich mir komplett angeschaut habe und weiterempfehlen würde, ist „Weihnachten in der Wildnis„, den fand ich echt ganz okay. „Alles Gute kommt von oben“ habe ich zwar auch durchgeschaut, aber das war schon sehr plump.

Spielfunken: Der November war von PnP-Runden-Ausfällen geprägt. Der eine Spielleiter nahm an NaNoWriMo teil und setzte deswegen fast alle Runden aus, bei den anderen Runden hakte es bei den Mitspieler:innen. Größtenteils war ich auch gar nicht so traurig drum, weil ich eh genug um die Ohren habe, aber bei eins, zwei Kampagnen hat es mich doch sehr gefuchst.

Unterwegsfunken: Ich war bei zahlreichen Austäuschen und Veranstaltungen via Videokonferenz-Software, aber überwiegend im geschlossenen Rahmen. Ansonsten laufe ich derzeit jede Woche einmal den Wiesbadener Neroberg hoch, um meine Kondition zu verbessern. Sehr aufregend alles …

Blogfunken: Ich muss mir echt mehr Zeit zum Bloggen nehmen, ich habe da oft so Luft drauf, aber zur Umsetzung komme ich viel zu selten. Zumindest habe ich einen Beitrag geschrieben, nämlich eine Rezension zu „Seven Devils“ von Elizabeth May und Laura Lam. Ich habe das auch zum Anlass genommen, meine Rezension auf Englisch auf Goodreads einzustellen, damit die Autorinnen wenigstens etwas davon haben. Mal schauen, ob ich das noch mit mehr Rezensionen demnächst mache.

Zukunftsfunken: Nächste Wochenende ist es so weit, dann startet das Nikolaus-#litnetzwerk. Meldet Euch schnell an und stöbert dann am 5. und 6. Dezember durch weihnachtliche Buchblogs! Ich persönlich freue mich sehr, dass es nur noch drei Wochen bis zum Weihnachtsurlaub sind, wo ich dann zwei Wochen frei habe. Denn ich merke grad doch sehr, dass ich mich gern einfach mal aus dem Alltagstrott ausklinken möchte und mich stattdessen einzelnen Sachen intensiv widmen möchte.

6 Kommentare

  1. Da hast du aber doch einiges gelesen – bei mir ist gerade wieder Leseflaute, was ich ändern möchte. Ich war einfach sehr mit der Themenfindung zur Masterthesis beschäftigt und parallel auch mit dem Ehrenamt in unserer örtlichen Bücherei. Die ist zwar gerade wegen Corona geschlossen, aber ich digitalisiere da gerade unsere Buchbestände. Auf den Rant zum ersten Buch wäre ich gespannt, ich finde nämlich, dass Rezensionen nicht nur positiv ausfallen müssen und es wichtig ist, dass man Werke auch kritisiert. Gibt ja auch da vermehrt Diskussionen, die ich nicht nachvollziehen kann, solange es eine sachliche Kritik ist, ist das in meinen Augen wichtig und als Leser lernt man dann auch was dazu bezüglich Stereotype.

    Filmisch haben wir sogar ein paar Überschneidungen, allerdings habe ich mit „The Crown“ S4 erst angefangen und erst die erste Folge gesehen. Bin gespannt auf die Umsetzung, aber habe scho mitbekommen, dass es ja aktuell eine starke Diskussion darüber gibt, dass auch „The Crown“ am Anfang einblenden soll, dass das alles Fiktion ist. Fände ich jetzt nicht schlimm und verstehe nicht, wieso man sich dagegen wehrt, tun andere historische Produktionen immerhin auch und trotzdem hat man Spaß am gucken.

    Mit Dash& Lily bin ich auch durch, über die Serie wollte ich im Rahmen von Lexas Advents Blogaktion berichten. Bin gespannt wie sie dir gefällt. Bist du damit denn nun schon durch? Waren ja leider nicht so viele Folgen, aber sie haben mich wunderbar in Weihnachtsstimmung versetzt. Und bei Weihnachtsfilmen bin ich bei dir: Alles Gute kommt von Oben fand ich auch nur okay und das Ende klischeehaft. Mir fehlte da auch etwas die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren, sodass ich die dann nicht als romantisches Paar gesehen habe sondern eher freundschaftlich. Handlungstechnisch war das in meinen Augen aber auch arg in die Länge gezogen, es fehlte da irgendwie das gewisse Etwas.

    Lg Nicole
    #litnetzwerk

    • Hallo Nicole,

      das mit dem Lesen ist wohl eine Frage der Perspektive. Wird wohl zumindest quantitativ mein schlechtestes Lesejahr, seit ich vor zehn Jahren mit dem Bloggen angefangen habe. Selbst wenn ich die ganzen abgebrochenen Bücher einrechne, liege ich zurück, sowohl von Anzahl als auch Seitenzahl. Aber genug gejammert.

      Masterarbeit geht jedenfalls vor und eine sorgfältig vorbereitete Masterthesis ist die halbe Miete. Wenn du ein Abstract und Inhaltsverzeichnis hast, ist das eine gute Basis zum entlanghangeln. Um die Digitalisierung der Buchbestände beneide ich dich nicht. Ich hab für meinen Professor seinen (überwiegend digitalen) Bestand in eine Datenbank eingepflegt, das hat unglaublich viel Zeit gekostet. Aber wurde ja in meinem Fall bezahlt 😀

      Ich denke, so lange es keine unbekannten Autor:innen trifft und es auch nicht gegen die Person persönlich geht, darf auch mal härter kritisiert werden. Aber ich halte es eigentlich so, dass ich die Aufmerksamkeit auf empfehlenswerte Bücher zu lenken versuche und eben nicht auf Werke, die ich nicht empfehlen möchte.

      Die Fiktion-Diskussion kann ich persönlich nicht wirklich nachvollziehen. Es gibt so viele Filme und Serien auch zu durchaus noch lebenden Personen, da muss nicht vorher Fiktion eingeblendet werden. Aber in diesem Kontext soll plötzlich die Erinnerung daran explizit nötig sein? Es ist ja eben keine historische Dokumentation. Wenn wäre der Hinweis ja von Anfang an nötig gewesen, nicht auf einmal jetzt.

      Ich habe „Dash&Lily“ mittlerweile beendet und fand die Serie großartig. Weil sie wunderbar weihnachtlich ist, ohne auf ein Weihnachts-Happy-End hingetrimmt zu sein. Ich hoffe aber, ich kann in den nächsten Wochen noch ein paar schöne Weihnachtsfilme entdecken. Schließlich sollten die doch eher im Winter produziert werden …

      Liebe Grüße
      Elena

  2. wie lustig, gerade heute habe ich einen Bericht über „Bad Banks“ gelesen und überlegt, ob ich die Serie schauen soll. Du hörst dich ja etwas zwiegespalten an – lohnt es sich die Serie zu beginnen? Liebe Grüsse Vera

    • Hallo Vera,

      ich fand die erste Staffel von „Bad Banks“ schon ziemlich gut, für eine deutsche Produktion wirklich hervorragend. Du erfährst viel über das Investment-Banking und wie es zu einer Banken-Krise kommen kann. Und die Charaktere sind auch sehr interessant. Wenn dich das Thema anspricht, würde ich mal reinschauen 🙂

      Liebe Grüße
      Elena

  3. Bitte ein Rant Beitrag! Ich bin jetzt neugierig 😀 Muss sagen, dass ich dieses Jahr Glück mit den Büchern hatte, habe wenn mir welche nicht gefallen haben (waren glaub ich drei) recht früh abgebrochen. The Crown wartet schon seit längerem auf meiner Watchliste auf mich. Dash & Lilly habe ich vor kurzem gesehen, weil es mir empfohlen wurde und mir hat es überraschenderweise echt gut gefallen, süß, kitschig, witzig, aber alles im perfekten Maß 🙂 Und ich mochte den besten Kumpel von Dash sehr 😀

    Danke für deine Kommentare!
    Ja gealtert ist Gossip Girl leider so gar nicht gut. Da spürt man die Anfänger der 2000er heraus. Auf das Reboot bin ich auch schon neugierig, und werde ich reinschauen. Vielleicht wird da die Umsetzung ja besser 🙂

    Ja, da hat jeder so seine eigenen Vorlieben, bei mir gibt es fast nie Popcorn dabei 😀 Auch spannenden Fragen von dir, bin gespannt, was die Zukunft bringen wird und hoffe, dass einige Programmkinos die Krise überstehen werden. Sieht ja leider nicht so aus als könnten sie vor Februar wieder öffnen.

    Alles Liebe

    Nadine

    • Hallo Nadine,

      irgendwie komme ich grad gefühlt zu gar nichts, weil die Realität sich ständig überbietet … aber vielleicht schaffe ich es doch noch, die Rezension zu schreiben. Zumindest beantworte ich jetzt mal diesen Kommentar *g* Jedenfalls finde ich auch immer, dass beim Lesen auch die Stimmung passen muss und wenn das Leben zu aufregend ist, dann habe ich keinen Nerv für Bücher und breche gern ab. Hoffen wir einfach, dass wir 2021 mehr Glück beim Lesen haben 🙂 Und wenn du Zeit für „The Crown“ findest, kann ich die Serie wirklich nur empfehlen!

      Liebe Grüße
      Elena

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